
Die Datei llms.txt ist ein Markdown-Dokument im Webroot (zum Beispiel /llms.txt), das großen Sprachmodellen bei der Nutzung Ihrer Website helfen soll: Es kuratiert Links zu den wichtigsten, LLM-freundlichen Inhalten und erklärt kurz den Kontext. Die Spezifikation versteht sich als Ergänzung zu robots.txt und Sitemap, ist auf Inferenz-Szenarien ausgerichtet und wurde am 3. September 2024 als Vorschlag veröffentlicht. Fachmedien beschrieben llms.txt 2025 als „Schatzkarte“ für KI-Antwortmaschinen – nicht als Crawler-Sperre. Stand: 2. Oktober 2025.
Was llms.txt leistet – und was nicht
llms.txt ist laut der ursprünglichen Spezifikation dafür gedacht, KI-Systeme gezielt zu hochwertigen, gut zitierbaren Inhalten zu lenken, inklusive kurzer Einordnung und thematisch gruppierter Linklisten in Markdown. Search Engine Land erklärte am 5. Juni 2025, llms.txt ersetze robots.txt nicht und steuere auch kein Indexing; vielmehr sei es wie eine kuratierte Sitemap speziell für KI-Antworten. Praktisch bedeutet das: Statt dass ein Modell Ihre Seite „blind“ durchsucht, zeigen Sie pro Themenfeld genau dorthin, wo präzise, verständliche und belastbare Informationen liegen (z. B. FAQ, How-to-Guides, Dossiers). Die Spezifikation empfiehlt zudem – wo sinnvoll – parallel lesbare .md-Versionen Ihrer Kernseiten bereitzustellen, damit Modelle Inhalte ohne störendes Layout verarbeiten können.
Konkrete Vorteile für News- und Fachseiten
Erstens erhöhen Sie die Chance auf korrekte Zitate in KI-Antworten: Kurze, sauber gegliederte Seiten mit klaren Überschriften, Listen und knappen Kernaussagen werden eher herangezogen – genau dieses Material kuratiert llms.txt. Zweitens schaffen Sie Transparenz über Themenkompetenz: Redaktionsgrundsätze, Datenquellen, Methodik-Seiten oder Glossare lassen sich prominent verlinken, was LLMs (und Lesern) den Kontext liefert. Drittens unterstützen Sie agentische Workflows: Tools, die llms.txt bereits auswerten, können Ihre Inhalte gezielt abrufen (z. B. Dev-Dokumentationen, API-Hinweise, Download-Ressourcen). Viertens ist der Aufwand gering: Eine schlanke Markdown-Datei, die Sie wie eine „Best-of“-Sitemap pflegen, genügt – ohne Templates, Plugins oder Build-Ketten.
Grenzen, Status quo und Risiken
Wichtig: llms.txt ist (noch) kein Webstandard mit breiter Umsetzung. Ein Branchenüberblick vom 30. Juli 2025 hält fest, dass große Anbieter wie OpenAI, Google und Anthropic bis dahin keine native Unterstützung in ihren Hauptprodukten ausgerollt haben – frühe Nutzung findet vor allem in spezialisierten Tools und eigenen Integrationen statt. Gleichzeitig betonen Befürworter, dass die Datei schon heute als Signal und als Vorbereitung auf künftige Inferenz-Zugriffe dient; sie ersetzt aber weder Robots-Steuerung noch rechtliche oder kommerzielle Nutzungsregeln. Für Trainings-Opt-outs, Ratenbegrenzungen, Paywalls oder Lizenzbedingungen bleiben robots.txt-Direktiven, Server-Konfigurationen sowie etwaige Lizenzmodelle maßgeblich – llms.txt kuratiert Inhalte, blockiert jedoch nichts.
Empfehlungen für die Einrichtung (praxisnah)
- Kern definieren: 5–20 Evergreen-Seiten auswählen (FAQ, Erklärartikel, Datensteckbriefe, Richtlinien, Impressum/Urheber), pro Seite klarer Nutzen und knappe Zusammenfassung.
- Datei strukturieren: Eine H1-Überschrift mit Projektnamen, ein kurzer Blockquote-Kontext, dann thematische H2-Abschnitte mit Markdown-Links und optionalen Kurznotizen.
- LLM-freundlich schreiben: Knapp, präzise, gut gliederbar; Tabellen/Listen, definierte Begriffe, eindeutige Takeaways – das wurde 2025 explizit als erfolgskritisch hervorgehoben.
- .md-Spiegel prüfen: Für zentrale Seiten parallel eine Markdown-Version bereitstellen (/seite.html.md), damit Agenten ohne störendes Markup arbeiten können.
- Mit Policies kombinieren: robots.txt weiter für Bot-Regeln und Hinweise nutzen; llms.txt ausschließlich zur inhaltlichen Führung.
- Iterieren: llms.txt wie eine kuratierte Bibliothek behandeln: Bei neuen Dossiers/Guides ergänzen, veraltete Inhalte entfernen.