
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist auf mehrere Schwachstellen in Intel-Grafiktreibern hin. Die Lücken ermöglichen es lokal angemeldeten Angreifern, Rechte zu erweitern, einen Denial-of-Service-Zustand auszulösen oder Informationen offenzulegen. Intel hat hierzu Sicherheitsadvisories veröffentlicht und aktualisierte Treiberversionen bereitgestellt; betroffene Systeme sollten zeitnah aktualisiert werden.
Was steckt dahinter?
Intel bündelt die Probleme in mehreren Security Advisories und führt dort konkrete Fehlerbilder auf – darunter unkontrollierte Suchpfade (CWE-427), fehlerhafte Standardberechtigungen von Installer-Komponenten, Null-Pointer-Dereferenzen, Out-of-Bounds-Zugriffe sowie unzureichende Zugriffskontrollen. Diese Schwachstellen sind typischerweise nur lokal ausnutzbar, reichen jedoch – je nach Kombination und Umgebung – bis zur Privilegieneskalation. Besonders hervorzuheben sind die Advisories INTEL-SA-01253 (Mai 2025), INTEL-SA-01259 (Mai 2025) und INTEL-SA-01299 (August 2025), die jeweils konkrete Mindestversionen der Treiber festschreiben.
Betroffene Produkte
Gefährdet sind je nach Advisory verschiedene Linien: Intel Arc und Arc Pro, Iris Xe, die GPU-Treiber für 7.–10. Core-Generation (inklusive Atom, Pentium, Celeron), Teile der Data Center GPU Flex Series sowie ausgewählte B-Series-Modelle. Wichtig: Ältere Plattformen wie die 6. Core-Generation erhalten seit Ende 2022 keine Sicherheitsupdates mehr – hier empfiehlt Intel explizit den Plattformwechsel.
Aktuell empfohlene Mindestversionen (Stand: 19. September 2025)
Orientieren Sie sich an den jeweils neuesten Mindestanforderungen aus INTEL-SA-01299; Gerätehersteller (OEMs) setzen diese teils in eigene Pakete um:
- Intel Arc / Iris Xe (Windows): mindestens 32.0.101.6737 (Arc/Iris Xe), Arc Pro mindestens 32.0.101.6637
- Data Center GPU Flex: mindestens 32.0.101.6733
- 7.–10. Gen Core / Atom / Pentium / Celeron (Windows): mindestens 31.0.101.2135
OEMs wie Dell haben bereits Treiberpakete veröffentlicht, die die in INTEL-SA-01299 adressierten CVEs (u. a. CVE-2025-20023, CVE-2025-27717, CVE-2025-24515) schließen. Prüfen Sie deshalb bevorzugt die Update-Seiten Ihres Geräteherstellers.
Beispielhafte CVEs und Auswirkungen
Für die Bewertung helfen exemplarische Einträge in der National Vulnerability Database (NVD): CVE-2025-27717 beschreibt eine Schwachstelle durch unkontrollierte Suchpfade in Intel-Grafiktreibern, die lokal zur Rechteausweitung führen kann; CVE-2025-24835 dokumentiert einen Fehler in Schutzmechanismen der Arc-B-Serie, der DoS-Szenarien begünstigt. Beide Einträge sind Intel-SA-01299 zugeordnet und unterstreichen die Notwendigkeit, auf die geforderten Mindestversionen zu aktualisieren.
So prüfen und aktualisieren Sie sicher
Unter Windows lässt sich die Treiberversion über Geräte-Manager → Grafikkarten → <Intel GPU> → Eigenschaften → Treiber ablesen. Für ein sauberes Update haben Sie zwei Wege: Entweder nutzen Sie die OEM-Tools/Support-Seiten (empfohlen, da dort gerätespezifische Anpassungen enthalten sind) oder die Intel Driver & Support Assistant/Download-Portale. Achten Sie darauf, mindestens die oben genannten Versionen zu erreichen; bei Unternehmensgeräten sollten Updates über die OEM-Freigaben eingespielt werden.
Empfehlungen für Unternehmen
Inventarisieren Sie Treiberversionen (z. B. via Endpoint-Management), setzen Sie Compliance-Baselines auf die geforderten Mindeststände und blockieren Sie die Installation älterer Treiberpakete via Richtlinien. Berücksichtigen Sie zudem, dass einige Lücken im Installer bzw. in Suchpfaden wurzeln; Härtungsmaßnahmen wie restriktive Pfad- und Rechtekonzepte sowie die Unterbindung lokaler Adminrechte auf Clients reduzieren das Risiko nachhaltig. Für EoS-Plattformen (z. B. 6. Core-Generation) ist eine Ablöseplanung ratsam.
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Quellen
- BSI WID/BürgerCERT: Intel – mehrere Schwachstellen in Grafiktreibern
- Intel Security Advisory INTEL-SA-01253 (Graphics Driver & Software)
- Intel Security Advisory INTEL-SA-01259 (Graphics Software)
- Intel Security Advisory INTEL-SA-01299 (Graphics)
- NVD: CVE-2025-27717 (Uncontrolled Search Path)