
Meta hat in der Nacht auf den 18. September (MEZ) auf der Entwicklerkonferenz Connect 2025 die Meta Ray-Ban Display vorgestellt – die erste Ray-Ban-Brille mit integriertem, farbigen Heads-up-Display. Im klassischen Wayfarer-Look zeigt die Brille dezent Navigationshinweise, Nachrichten, Foto-Vorschauen, Live-Untertitel und Übersetzungen direkt im rechten Glas; gesteuert wird sie per Sprache mit Meta AI, Touch am Bügel – und einem neuen Meta Neural Band am Handgelenk, das feinste Muskelimpulse in Eingaben verwandelt. Marktstart in den USA ist der 30. September ab 799 US-Dollar; Europa folgt 2026.
Was die „Ray-Ban Display“ besonders macht
Die Ray-Ban Display setzt auf ein unauffälliges, nur für das rechte Auge sichtbares Monokel-Display für kurze, alltagsnahe Interaktionen – kein vollflächiges AR-Overlay, sondern ein bewusst reduziertes HUD. Dadurch bleiben Sichtfeld und Stil einer „echten“ Brille erhalten, während Informationen genau dann eingeblendet werden, wenn man sie braucht: Turn-by-Turn-Fußgängernavigation, diskrete Messenger-Einblendungen (WhatsApp, Messenger, Instagram), Live-Captioning und Übersetzungen in Echtzeit oder ein Suchkarten-Widget der Musiksteuerung. Ein LED-Indikator signalisiert Außenstehenden, wenn die Kamera aktiv ist – ein Detail, das bei früheren Modellen bereits für mehr Transparenz sorgte und hier konsequent fortgeführt wird.
Display-Technik: hell, fokussiert, bewusst begrenzt
Meta positioniert das Display leicht seitlich unterhalb der Blickachse – gedacht für schnelle Blicke statt permanenter Einblendung. Laut Branchenbericht liegt das Sichtfeld bei rund 20°; die Auflösung wird mit 600×600 Pixeln und einer Helligkeit bis zu 5.000 Nits beziffert, mit minimalem Lichtaustritt nach außen. Das Ergebnis ist ein klarer, privater Informationslayer, der sich für kurze Interaktionen eignet – vom Bestätigen einer Nachricht bis zur Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Meta AI visuell einblendet.
Bedienung: Neural Band statt Tippen
Herzstück der Interaktion ist das neue Meta Neural Band, ein EMG-Armband, das feinste Muskelaktivität am Handgelenk erfasst und so Wisch-, Pinch- oder Drehgesten erkennt – inklusive haptischem Feedback. Vorteile: präzise Steuerung ohne sichtbare Gesten, leise Eingaben in öffentlichen Räumen und Perspektiven für Barrierefreiheit. Meta nennt bis zu 18 Stunden Akkulaufzeit und eine IPX7-Wasserresistenz; die Brille selbst kommt auf bis zu 6 Stunden gemischte Nutzung. Geladen wird in einem zusammenklappbaren Case, das die Gesamtlaufzeit auf bis zu 30 Stunden erweitert.
Kamera, Audio, Apps: Alltagsfunktionen auf der Nase
Wie die displaylosen Ray-Ban-Modelle zuvor integriert die Ray-Ban Display Kamera, Mikrofone und Lautsprecher für Freihand-Kommunikation und Aufnahmen. Neu ist, dass das Display als Live-Sucher dient – inklusive Zoom und schneller Auswahl zum Teilen. Messaging- und Videotelefonie-Funktionen in WhatsApp und Messenger sind wie gewohnt per „Hey Meta“ und Gesten erreichbar; dazu kommen Live-Texte, Übersetzungen sowie kontextuelle Antworten von Meta AI, die dank Visuals nicht nur vorliest, sondern Schrittfolgen visuell darstellt.
Preis, Verfügbarkeit und Varianten
Zum Start kostet das Paket aus Brille und Neural Band in den USA 799–800 US-Dollar, mit stationärem Verkauf u. a. bei Best Buy, LensCrafters, Sunglass Hut und Ray-Ban Stores; eine Ausweitung auf zusätzliche Länder (u. a. Deutschland) ist für Anfang 2026 angekündigt. Parallel treibt Meta das Ökosystem mit einer sportlichen Oakley-Variante ohne Display („Meta Vanguard“, 499 US-Dollar, ab 21. Oktober) und einer aufgefrischten, displaylosen Ray-Ban-Linie voran – ein klarer Push für Smart-Glasses jenseits klassischer VR-Headsets.
Einordnung: Kein AR-Overkill, sondern „Glanceable Computing“
Strategisch setzt Meta auf „Glanceable Computing“: statt dauerhafter Überblendungen liefert die Ray-Ban Display einen kurzen, präzisen Informationskanal – genau dort, wo man ihn intuitiv erwartet. Das reduziert kognitive Last und Energiebedarf, vermeidet soziale Reibung und adressiert reale Use-Cases (Navigation zu Fuß, schnelle Antworten, diskrete Support-Infos im Alltag). Zugleich deutet Meta an, dass dies ein Zwischenschritt auf dem Weg zu echten AR-Brillen ist: Die displaylose Ray-Ban-Linie sichert Volumen und Alltagstauglichkeit, das neue HUD schafft die Brücke – und Prototypen wie „Orion“ zeichnen den längerfristigen Pfad zu holografischem AR.
Fazit
Mit der Ray-Ban Display bringt Meta erstmals ein Display in ein Mainstream-Brillendesign – sichtbar genug, um nützlich zu sein, und dezent genug, um alltagstauglich zu bleiben. Der Mix aus praxistauglichem HUD, starker Sprach- und Gestensteuerung via Neural Band sowie enger App-Integration markiert nicht die endgültige AR-Zukunft, aber einen greifbaren Schritt dorthin. Wer Navigation, Kommunikation und kurze Arbeitsabläufe direkt im Sichtfeld möchte, findet hier das bisher geschlossenste Smart-Glasses-Paket aus dem Meta-Kosmos.
Letzte Aktualisierung am 1.09.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Alle hier angezeigten Preise und Verfügbarkeiten gelten zum angegebenen Zeitpunkt der Einbindung und können sich jederzeit ändern. Der Preis und die Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf Amazon.de angezeigt werden, sind maßgeblich. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Quellen
- Meta Newsroom: „Meta Ray-Ban Display: AI Glasses With an EMG Wristband“
- The Guardian: „Meta announces first Ray-Ban smart glasses with in-built AR display“
- AP News: „Meta unveils AI-powered smart glasses with display and neural wristband“
- Reuters: „Meta launches smart glasses with built-in display…“
- UploadVR: „Meta Ray-Ban Display Is Official & Includes Meta Neural Band For $800“