
Der neue Standard UFS 5.0 wurde von der Industrie als nächste Generation mobiler Flashspeicher angekündigt und verspricht merklich höhere Datentransferraten bei gleichzeitiger Energieeffizienz. UFS 5.0 erhöht die maximale sequentielle Bandbreite auf bis zu 10,8 GB/s und zielt damit vor allem auf anspruchsvolle Smartphone- und Edge-AI-Workloads ab.
Was ändert sich technisch bei UFS 5.0?
Gegenüber UFS 4.0, das bei etwa 5,8 GB/s lag, bringt UFS 5.0 fast eine Verdoppelung der Bruttobandbreite. Die Spezifikation integriert mehrere technische Verbesserungen wie Link-Equalisation zur Signalintegrität, eine separate Spannungsversorgung zur Reduktion von Störgeräuschen und Mechanismen für Inline-Hashing zur Datenintegrität. Diese Features sollen bei hohen Datenraten Stabilität, Zuverlässigkeit und Sicherheit erhöhen.
Warum ist das relevant für Mobilgeräte und KI-Anwendungen?
Moderne Apps, Kamerasensoren mit hohen Bildraten und lokal laufende KI-Modelle benötigen schnellen, beständigen Zugriff auf große Datensätze. UFS 5.0 adressiert genau diese Anforderungen: schnellere App-Starts, flotteres Laden von Spielen und geringere Latenzen bei lokalen Inferenzaufgaben. Weil UFS speziell für kleine Formfaktoren optimiert ist, bietet es gegenüber großen NVMe-SSDs Vorteile bei Platzbedarf und Stromverbrauch — ein entscheidender Faktor für Smartphones und IoT-Geräte.
UFS 5.0 vs. PCIe 5.0 NVMe-SSDs: Wo liegen die Grenzen?
Obwohl UFS 5.0 deutlich schneller als seine Vorgänger ist, erreicht es nicht die Spitzenwerte aktueller PCIe-5.0-NVMe-SSDs. Hochleistungs-M.2-Drives wie die Samsung 9100 Pro liefern sequenzielle Lese-/Schreibraten von bis zu etwa 14.800/13.400 MB/s (also ~14,8/13,4 GB/s) und sehr hohe Random-IOPS, womit sie bei reinen Durchsatz- und Server-Workloads vor UFS-Speichern liegen. Für Desktop- und Server-Anwendungen bleibt PCIe-NVMe die schnellere Wahl; UFS 5.0 punktet hingegen mit kompakter Integration und niedrigerem Energiebedarf in mobilen Systemen.
Wichtig ist: die Bandbreitenangaben vergleichen verschiedene Klassen von Geräten. PCIe-SSDs arbeiten meist mit mehreren PCIe-Lanes und haben andere thermische und strombezogene Rahmenbedingungen als eingebettete UFS-Module. Bei gleicher Rohbandbreite können thermisches Throttling, Controller-Design und NAND-Charakteristika das reale Verhalten stark beeinflussen.
Praktische Auswirkungen: Was Nutzer erwarten können
In Alltagsszenarien heißt das: Smartphones mit UFS 5.0 starten Apps schneller, speichern hochauflösende Fotos flotter und können komplexe lokale KI-Tasks energieeffizienter abarbeiten. Dennoch werden Desktop- und Workstation-Anwender bei großen Dateioperationen weiterhin von PCIe-5.0-SSDs profitieren. Hersteller wie Samsung haben bereits PCIe-5.0-Laufwerke mit Spitzenwerten vorgestellt, während Mobilgerätehersteller voraussichtlich in den nächsten Jahren UFS-5.0-Module integrieren werden — erste Kommerzialisierungen dürften einige Jahre nach der Standardveröffentlichung folgen.
Zeitplan, Verfügbarkeit und Kompatibilität
JEDEC hat UFS 5.0 als Nachfolger von UFS 4.x veröffentlicht; die Standardisierung erleichtert die Rückwärtskompatibilität zu vorherigen UFS-Versionen, sodass Designs und Ökosystem-Adaptionen vereinfacht werden. Konkrete kommerzielle Module und deren Termine hängen von NAND-Fertigung, Controllerentwicklung und OEM-Plänen ab — Berichte deuten auf erste kommerzielle Mobilprodukte binnen der nächsten 1–2 Jahre hin, reale Marktprodukte könnten sich aber unterscheiden. Wenn Hersteller UFS-5.0-Module in Spitzen-Flaggschiffen einsetzen, werden wir das frühzeitig in Produktdatenblättern sehen.
Kurz gefasst: UFS 5.0 bringt mobil-optimierten Highspeed-Flash, der viele Smartphone- und Edge-Anforderungen besser bedient als frühere UFS-Generationen. Bei reinem Durchsatz und IOPS-Spitzen bleibt jedoch PCIe 5.0 NVMe-Hardware führend, vor allem in Desktop, Workstation und Server-Umgebungen.
Quellen
- UFS 5.0 storage with 10.8 GB/s could make smartphones almost as quick as PCIe 5.0 SSDs — Notebookcheck (07.10.2025)
- 9100 PRO | Internal SSD — Samsung Semiconductor (Produktseite, 2025)