
Capcom bringt Raccoon City zurück in die Spielhalle: Auf der Tokyo Game Show 2025 hat das Unternehmen ein neues Arcade-Projekt auf Basis von Resident Evil RE:2 angekündigt. Laut dem japanischen Magazin Famitsu ist in Japan ein erster öffentlicher Location Test für das Frühjahr 2026 geplant. Das Konzept setzt auf klassische Lightgun-Action mit modernen Effekten – inklusive vibrierendem Boden und Luftstößen am Automaten – und positioniert sich damit genau zwischen Retro-Arcade-Feeling und der aktuellen Home-Gaming-Generation.
Was wir wissen: Lightgun-Shooter mit RE:2-Inszenierung
Spieler ballern sich in On-Rails-Sequenzen durch Zombiehorden, während die Präsentation deutlich vom 2019er-Remake von Resident Evil 2 inspiriert ist. Die Kabine soll physische Feedbacks bieten, um Treffer und Schockmomente spürbar zu machen. Entwickelt wird das Projekt in Zusammenarbeit mit Bandai Namco (in Japan als „Bandai Namco Experience“ genannt), die seit Jahren im Arcade-Geschäft aktiv sind. Damit knüpft Capcom an die Geschichte von Lightgun-Ablegern der Reihe an – diesmal jedoch mit moderner RE-2-Optik und Fokus auf kurze, klar strukturierte Episoden.
Timeline: Von UK-Tests 2025 zu JP-Loktests 2026
Bereits im Sommer 2025 tauchte ein früher Prototyp in Großbritannien auf: In der Namco Funscape (Romford, UK) lief ein geschlossener Location Test unter dem Namen Resident Evil 2: Dead Shot. Arcade-Spezialseiten dokumentierten dabei zwei spielbare Kapitel („Prologue“ und „Hunted“) sowie weitere, ausgegraute Episoden. Kurz darauf folgten weitere Hands-ons und Videomaterial. Offiziell nennt Capcom inzwischen eine Nordamerika-Testphase für Winter 2025 und bestätigt den Japan-Test im Frühjahr 2026. Damit zeichnet sich ein gestaffelter Testfahrplan ab, bevor über eine Serienproduktion entschieden wird.
Gameplay-Details: Episodenstruktur, Pistolen-Controller, Splatter
Das Arcade-Design orientiert sich an schnellen Sessions: Kurze Abschnitte, Punktetabellen, Koop-tauglich – ideal für Spielhallen. Auffällig ist der Einsatz klassischer Pistolen-Controller statt montierter Geschütze, was das Zielen natürlicher wirken lässt. Berichten zufolge ist die Kampagne in mehrere Episoden unterteilt; die UK-Testversion zeigte fünf Kapitel, von denen zunächst zwei spielbar waren. Szenarien führen unter anderem durch die Raccoon City Police Department, inklusive ikonischer Begegnungen mit T-00 (alias „Mr. X“) und massiven Zombie-Wellen. Der Gore-Grad fällt für ein modernes Arcade-Spiel hoch aus, was das Horrorprofil der Marke schärft.
Warum das zählt: Arcade-Renaissance trifft Markenjubiläum
Das Projekt trifft auf zwei Trends: Zum einen erlebt das Lightgun-Genre in Asien und punktuell im Westen eine kleine Wiederbelebung – getrieben von immersiver Hardware und kurzem, intensiven Spiel-Loop. Zum anderen feiert Resident Evil 2026 sein 30-jähriges Jubiläum, flankiert von der Hauptreihe (Resident Evil: Requiem) und konzertierten Markenaktionen. Für Capcom öffnet das Arcade-Spin-off neue Berührungspunkte mit Gelegenheits- und Nostalgie-Spielern, ohne das Heimkonsolenpublikum zu kannibalisieren. Ein mögliches Exportfenster hängt traditionell von den Testresultaten, den Betriebskosten der Kabine und der Nachfrage großer Arcade-Betreiber ab.
Ausblick: Darauf sollten Fans achten
Entscheidend werden die Inhalte der nächsten Test-Builds sein: Balancing der Schwierigkeitsgrade, Abwechslung der Schauplätze, Boss-Design und die Tiefe des Scoring-Systems. Ebenso wichtig sind Service-Themen wie Robustheit der Hardware (Lightguns, Effekte) und Verfügbarkeit von Ersatzteilen – Faktoren, die in Spielhallen über Erfolg oder Ladenhüter entscheiden. Sollte der JP-Loktest im Frühjahr 2026 überzeugen, steigen die Chancen auf eine breitere Auslieferung nach Nordamerika und Europa deutlich. Bis dahin liefern Arcade-Berichte und offizielle Updates die Taktzahl – und zeigen, wie viel RE-2-Magie im Arcade-Format tatsächlich steckt.
Capcoms RE:2-Arcade-Projekt ist mehr als nur Fanservice: Es verbindet die Wucht moderner Präsentation mit der Direktheit klassischer Lightgun-Shooter. Mit UK-Prototypen, einer geplanten NA-Testphase (Winter 2025) und einem JP-Loktest (Frühjahr 2026) nimmt das Experiment Fahrt auf. Jetzt entscheidet die Spielhalle, ob Raccoon City dauerhaft ins Cabinet einzieht.
Quellen
- Famitsu: RE:2-basiertes Arcade-Projekt, JP-Loktest Frühjahr 2026 (TGS 2025)
- Capcom (offiziell): Arcade-Projekt & Location-Tests (NA Winter 2025, JP Frühjahr 2026)
- Arcade Heroes: „Dead Shot“ im Detail – Fotos, Videos, Testeindruck
- Time Extension: UK-Standorttest, Episodenaufbau & Kontext
- PCGames.de: Deutscher Überblick zu „Resident Evil 2: Dead Shot“