
Update-Überblick: Das am 12. August 2025 veröffentlichte Sicherheitsupdate KB5063878 (Windows 11 24H2, OS-Build 26100.4946) stand in Verdacht, SSDs zu beschädigen oder Daten zu korrumpieren. Nach eigener Analyse sieht Microsoft dafür keinen Zusammenhang. Auch SSD-Controller-Hersteller Phison konnte in umfangreichen Tests kein Problem reproduzieren.
Der Auslöser: Berichte über „verschwindende“ Laufwerke
Wenige Tage nach Patchday tauchten in Foren und sozialen Netzwerken Berichte auf, wonach SSDs nach großen Schreibvorgängen plötzlich nicht mehr erkannt würden oder Dateisystemfehler zeigten. Teilweise war von Bedingungen wie „>50 GB kontinuierlicher Schreiblast“ und „Laufwerk ≥60–80 % gefüllt“ die Rede. Medien griffen das auf, erste Workarounds empfahlen sogar, das Update zu deinstallieren.
Microsofts Befund: Keine Belege in Telemetrie und Supportfällen
Microsoft bestätigte zunächst, die Meldungen zu prüfen, bat um detaillierte Rückmeldungen – fand jedoch nach interner Analyse keinen Zusammenhang zwischen KB5063878 und den geschilderten Laufwerksausfällen. Laut Update an einen zugehörigen Service-Alert gab es weder auffällige Telemetriedaten noch ein Muster in Supporttickets; auch Release-Health listet bis heute keine SSD-Probleme zu KB5063878.
Phison entkräftet Gerüchte – und warnt vor Falschdokument
Parallel geriet Controller-Hersteller Phison in den Fokus: Ein im Netz kursierendes „Leak“ listete vermeintlich betroffene Controller. Phison wies das Dokument als falsch zurück, kündigte rechtliche Schritte an und veröffentlichte eigene Ergebnisse: Über 2.200 Testzyklen mit zusammen mehr als 4.500 Teststunden ergaben keine Reproduktion der Fehler. Empfehlung des Herstellers bleibt allgemeine „Best Practice“ wie ausreichende SSD-Kühlung unter Dauerlast.
Medienlage: Von Alarmstimmung zur Einordnung
Nach der ersten Welle von Warnmeldungen („Windows-Update bricked SSDs“) rückten viele Berichte die Situation ein: Sowohl Microsoft als auch Phison sehen bislang keine kausale Verbindung. Ein Teil der kolportierten Tests zeigte zudem, dass verschiedene Controller-Marken betroffen schienen und dass die meisten Laufwerke nach Neustart wieder intakt waren – mit Einzelfällen als Ausreißer.
Was KB5063878 tatsächlich ändert – und was (nicht) betroffen ist
Das August-Update bündelt Sicherheitsfixes und Qualitätsverbesserungen (z. B. Bestand aus dem Juli-Vorlauf KB5062660). Offiziell bestätigte bekannte Probleme betreffen u. a. WSUS-Bereitstellung und – in einem separaten Eintrag – NDI-Streaming-Workflows, nicht aber Speichergerätefehler.
Einordnung: Plausible Ursachen jenseits des Updates
Dass einzelne SSDs unter massiver, anhaltender Schreiblast aussteigen oder kurzzeitig „verschwinden“, hat in der Praxis verschiedene, nicht softwareexklusive Ursachen: Thermische Grenzen, Firmware-Eigenheiten, Stromversorgung, Alterung/Bad-Block-Management oder Treiber-Stacks. Ohne reproduzierbaren Fehlerpfad und ohne Anstieg in Microsofts Telemetrie ist ein genereller „SSD-Killer-Patch“ äußerst unwahrscheinlich. Diese Einschätzung teilen mehrere Redaktionen nach eigener Prüfung und Recherche.
Best Practices: So bleibt Ihr System robust – mit und ohne Patch
- Backups & Images: Regelmäßig vollständige System- und Daten-Backups anlegen (lokal & offline).
- Systemschutz aktivieren: Wiederherstellungspunkte vor großen Updates einschalten.
- QMR nutzen: Quick Machine Recovery (ab 24H2) kann bei Bootproblemen helfen.
- Firmware/Treiber aktuell halten: SSD-Firmware des Herstellers, Chipsatz/Storage-Treiber prüfen.
- Thermik im Blick: Unter hoher Dauerlast auf Kühlung achten (Heatsinks, Airflow).
- Updates dosiert einspielen: In produktiven Umgebungen Updates um wenige Tage verzögern und Release-Health prüfen.
Diese Maßnahmen sind generelle „Hygiene“ – unabhängig davon, ob ein spezifischer Windows-Patch problematisch ist.
Optional: So deinstallieren Sie ein kumulatives Update wieder
Wenn Sie trotz Entwarnung ein individuelles Problem vermuten, können Sie ein Update zurückrollen:
- Einstellungen > Windows Update > Updateverlauf > Updates deinstallieren öffnen, KB5063878 wählen und entfernen.
- Alternativ per Administrator-Konsole: DISM /Online /Get-Packages DISM /Online /Remove-Package /PackageName:Package_for_KB5063878~31bf3856ad364e35~amd64~~26100.4946.1.0
- Neu starten, Stabilität prüfen – und die Ursache weiter eingrenzen (Treiber, Firmware, Hardwaretest).
Hinweis: Rollbacks sind ein Troubleshooting-Schritt, kein Dauerzustand. Prüfen Sie nach einigen Tagen erneut die Update-Lage.
Fazit
Stand 1. September 2025 gibt es keine belastbaren Belege dafür, dass KB5063878 SSDs „tötet“. Microsoft findet in Telemetrie und Supportdaten keinen Zusammenhang; Phison konnte das Szenario trotz ausgiebiger Tests nicht reproduzieren. Einzelberichte sind ernst zu nehmen – sie belegen aber bislang keine systematische Patch-Ursache. Wer auf Nummer sicher gehen will, hält sich an robuste Backup- und Update-Strategien und beobachtet die Release-Health-Hinweise.
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Quellen
- BleepingComputer: Microsoft says recent KB5063878 Windows update didn’t kill your SSD
- Microsoft Support: August 12, 2025—KB5063878 (OS Build 26100.4946)
- Microsoft Windows Release Health: Windows 11, Version 24H2 – Known issues
- Tom’s Hardware: Microsoft swats down reports of SSD failures
- The Verge: No, a Windows update probably didn’t brick your SSD
- Windows Central: How to protect your PC from buggy Windows 11 updates
- Neowin: Microsoft — no, Windows 11 update did not break your SSD
- Neowin: KB5063878 verursacht NDI-Streaming-Probleme (Workaround)
- Windows Latest: Microsoft is investigating KB5063878 SSD data corruption/failure
- PC Gamer: Report claims Windows 11 update is breaking SSDs
- Phison: Official Statement on Windows 11 Security Update Impact