
Zwischen Mythos und Machbarkeit – Preise, Bezugsquellen, Zielgruppen
Kaum ein GPU-Gerücht elektrisiert die Tech-Welt derzeit so sehr wie angeblich „auftauchende“ GeForce RTX 5090 mit 128 GB Videospeicher. Offiziell liefert NVIDIAs Blackwell-Flaggschiff 32 GB GDDR7 und startet ab 1.999 US-Dollar bzw. ab 2.099 Euro in Deutschland – doch aus China mehren sich Berichte über modifizierte 5090-Karten mit vervierfachter Speicherkapazität zu Preisen jenseits von 13.000 US-Dollar. Dieser Artikel ordnet Fakten und Gerüchte ein, vergleicht reale Preise und listet seriöse Bezugsquellen – und klärt, für wen 128 GB VRAM überhaupt sinnvoll sind.
Was ist offiziell? Spezifikationen und offizielle Preise der GeForce RTX 5090
NVIDIA positioniert die GeForce RTX 5090 als bislang schnellste GeForce-GPU auf Basis der Blackwell-Architektur. Offiziell verbaut sind 32 GB GDDR7, der US-Listenpreis liegt bei 1.999 US-Dollar, in Deutschland bewirbt NVIDIA die Karte mit „ab 2.099 Euro“. In der Praxis liegen die Straßenpreise – je nach Custom-Modell, Verfügbarkeit und Marktlage – darüber.
128 GB auf der RTX 5090: Was hinter den China-Berichten steckt
Seit Anfang September 2025 kursieren Hinweise, dass chinesische Fertiger in kleiner Stückzahl RTX-5090-Karten auf eigene PCBs umlöten und mit bis zu 128 GB Speicher bestücken. Mehrere Tech-Seiten berichten von einem Stückpreis um 13.000–13.200 US-Dollar und sprechen explizit von extrem limitierten, nicht offiziellen Prototypen für KI-Workloads. Andere Redaktionen widersprechen und urteilen sinngemäß: „Nein, es gibt keine GeForce RTX 5090 mit 128 GB“ – auch weil am Markt aktuell keine passenden, ausreichend dichten GDDR7-Module verfügbar seien; selbst doppelseitige PCBs seien realistisch eher bei 96 GB gedeckelt. Die Quintessenz: Es handelt sich, wenn überhaupt, um inoffizielle Spezialumbauten außerhalb von NVIDIAs Portfolio; als Serienprodukt existiert die 128-GB-5090 nicht.
Preise in der Praxis: Was kostet die RTX 5090 wirklich – und was kostet „128 GB“?
Preisbeobachter führen die RTX 5090 in den USA zuletzt bei ca. 2.280 US-Dollar (Straßenpreis), während deutsche Top-Händler für Board-Partner-Modelle häufig 2.4–2.9 Tsd. Euro abrufen; einzelne High-End-Karten mit Werks-OC liegen teils darüber. Dem gegenüber stehen die China-Mod-Prototypen mit ~13.000 US-Dollar – ein Faktor ~5 gegenüber dem US-MSRP, aber nicht völlig abwegig im Kontext professioneller Workstation-GPUs mit großem Speicher. Wichtig: Für die 128-GB-Modelle gibt es keine offiziellen Händlerpreise, sondern nur Richtwerte aus Leak-Posts/Industriequellen.
Wo kann man bestellen? Seriöse Bezugsquellen – und wo besser nicht
Offizielle RTX 5090 (32 GB): In Deutschland sind NVIDIA-Partner und etablierte Händler die erste Wahl – etwa NVIDIAs eigener Marketplace, Caseking, Alternate oder Mindfactory. Je nach Modell sind Vorbestellungen und Restock-Ankündigungen üblich; die Verfügbarkeit schwankt. 128-GB-Umbauten werden nicht über offizielle Kanäle verkauft. Berichte sprechen von Direktverkäufen asiatischer Fertiger an KI-Kunden; eine Gewährleistung oder weltweite RMA ist dabei nicht gesichert. Ratsam sind solche Wege nur für Organisationen, die die technischen, logistischen und rechtlichen Risiken tragen können.
Für wen machen 128 GB VRAM Sinn?
Für klassische Gaming-Szenarien stiftet ein Vervierfachen des Speichers keinen proportionalen Nutzen – hier limitiert häufiger GPU-Rechenleistung als VRAM-Kapazität. Relevanz hat 128 GB dagegen im KI- und Content-Pro-Umfeld: Große Sprachmodelle (z. B. 70B) benötigen – selbst quantisiert auf 4-bit – typischerweise Größenordnung 40–45 GB VRAM, bei höherer Präzision, größeren Kontextfenstern, höheren Batch-Größen oder Parallel-Pipelines steigt der Bedarf schnell, sodass 64–96 GB oder mehr sinnvoll werden können. Für Stable-Diffusion-Workflows (SDXL inkl. Refiner, ControlNets, Video-Pipelines) lassen sich mit mehr VRAM höhere Auflösungen, größere Batches und komplexere Graphen fahren; 32–48 GB sind hier ein verbreiteter Sweet Spot, darüber wird’s speziell. 3D-Rekonstruktion/NeRFs/Gaussian Splatting wiederum profitieren bei großen Szenen von mehr VRAM, weil Punktwolken/Primitives und Feature-Grids im Speicher liegen. Kurz: 128 GB sind ein Nischen-Feature für lokale Inferenz/Fine-Tuning mittlerer Modelle, anspruchsvolle Bild/Video-Gen-Pipelines und außergewöhnlich große 3D-Daten – vor allem dort, wo Multi-GPU-Setups (NVLink, Modell-Sharding) vermieden werden sollen.
Offizielle Alternativen mit großem VRAM: Workstation-Karten (48–96 GB)
Wer viel VRAM mit offizieller Unterstützung sucht, wird bei NVIDIAs Workstation-Portfolio fündig. Die RTX 6000 Ada kommt mit 48 GB VRAM und ist in Europa breit erhältlich, typischerweise im Bereich ~7.000–8.000 Euro. Die neue RTX PRO 6000 Blackwell bietet 96 GB GDDR7 und wird – je nach Händler – um ~8.100–8.600 US-Dollar gelistet. Beide Karten bieten offizielle Treiber-Features (vGPU/Enterprise-Stacks), längere Verfügbarkeiten und Hersteller-Support – etwas, das inoffizielle 128-GB-Mod-Karten gerade nicht leisten.
Technischer Realitätscheck: Warum 128 GB auf der 5090 (noch) fragwürdig sind
Selbst wenn ein Software-Screenshot 128 GB meldet, bleibt die Frage der physikalischen Bestückung: Mit heute üblichen 24-Gbit-GDDR7-Dies lassen sich auf Single-Side-PCBs ~48 GB, auf Dual-Side-PCBs ~96 GB plausibel erklären. Für 128 GB wären entweder höhere Speicherdichten (die aktuell kaum verfügbar sind) oder aufwendige, proprietäre PCB-Layouts nötig. Genau an diesem Punkt setzen skeptische Stimmen an und verorten die 128-GB-Meldungen eher in der Kategorie „Labor-Prototyp/Frankenstein-Umbau“ – technisch nicht unmöglich, aber weit weg von Standard-Fertigung.
Risiken und Fallstricke beim Kauf: Fälschungen, Umbauten, RMA-Hürden
Die Nachfrage nach High-End-GPUs befeuert Scams – von leergeräumten PCBs („fehlender Die + RAM“) bis hin zu umetikettierten Karten. Selbst offizielle Marktplätze blieben in Einzelfällen nicht verschont. Wer einkauft, sollte ausschließlich bei vertrauenswürdigen Händlern bestellen, auf Rückgaberechte/RMA achten und bei auffällig günstigen Angeboten Abstand halten. Für inoffizielle 128-GB-Umbauten gilt zusätzlich: unklare Garantie, unklarer Treibersupport, Zoll-/Export-Restrisiken.
Kaufempfehlung (Kurzfassung)
Gaming & Creator-Allrounder: Greife zu RTX 5090 (32 GB) bei seriösen Händlern; mehr VRAM bringt dir hier selten linearen Mehrwert.
Lokale KI-Inferenz/Fine-Tuning, SDXL-Video, große 3D-Szenen: Prüfe RTX 6000 Ada (48 GB) oder – wenn Budget/Use-Case passt – RTX PRO 6000 Blackwell (96 GB) mit offiziellem Support.
128-GB-Umbauten: Nur für erfahrene Teams mit Spezial-Workloads und hoher Risikotoleranz – und nur in Kenntnis, dass es keine NVIDIA-Produkte, sondern inoffizielle Mod-Karten sind.
Seriöse Händler & aktuelle Verfügbarkeit (Deutschland)
NVIDIA Marketplace (Übersicht & Partner); Caseking (mehrere 5090-Modelle, häufig Vorbestellung/Restock-Termin); ergänzend Alternate und Mindfactory (breite Auswahl, stark schwankende Lagerstände). Preise variieren – vergleiche Modell, Kühlerdesign, Werks-OC, Garantie.
FAQ
Gibt es eine RTX 5090 mit 128 GB offiziell von NVIDIA? Nein. Offiziell sind 32 GB GDDR7. Alles darüber sind inoffizielle Umbauten.
Was kostet eine 128-GB-„5090“? Berichte nennen ca. 13.000–13.200 US-Dollar, aber es gibt keine regulären Shop-Listings und keine offizielle Verfügbarkeit.
Wo kann ich 128-GB-Modelle bestellen? Nicht über offizielle Kanäle. Es handelt sich um Direktgeschäfte in Asien – mit entsprechenden Risiken (Garantie, Zoll, Support).
Welche offizielle Alternative mit viel VRAM lohnt sich? RTX 6000 Ada (48 GB) bzw. RTX PRO 6000 Blackwell (96 GB) – verfügbar über etablierte IT-Distributor-Netze.
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Quellen & weiterführende Links
- NVIDIA – GeForce RTX 5090 (US, offiziell)
- NVIDIA – GeForce RTX 5090 (DE, offiziell)
- PC Gamer – GPU Price Watch (RTX 5090 Straßenpreise US/UK)
- Caseking – RTX 5090-Produktübersicht (EN)
- Wccftech – „RTX 5090 128 GB GPU Spotted“
- Tom’s Hardware – 128 GB-Prototyp, Preis & Einordnung
- Guru3D – Berichte zu 128 GB-Umbauten in China
- VideoCardz – „No, there is no GeForce RTX 5090 with 128GB“ (Gegenposition)
- TechSpot – Custom RTX 5090 mit 128 GB (Bericht)
- NVIDIA – RTX 6000 Ada (48 GB, offiziell)
- NVIDIA – RTX PRO 6000 Blackwell (96 GB, offiziell)
- Tom’s Hardware – RTX PRO 6000 Blackwell: Händlerpreis
- Hyperstack – VRAM-Bedarf für LLMs (Training/Inferenz)
- Modal – Beispielrechnung Llama-70B (4-bit ≈ 42 GB VRAM)
- Félix Sanz – SDXL-Optimierung & VRAM-Profil
- Tom’s Hardware – Warnung vor RTX-5090-Betrug (fehlender Die/RAM)