
Kurz erklärt: Microsoft führt mit „Windows AI Labs“ ein neues, optionales Testprogramm ein, über das ausgewählte Nutzer experimentelle KI-Funktionen früher ausprobieren und direkt Feedback geben können. Der Startschuss fällt in ersten Apps wie Paint; mittelfristig könnten weitere Windows-Komponenten folgen. Für Windows-Fans ist das ein spannender Blick darauf, was als Nächstes ins Betriebssystem kommen könnte.
Was ist Windows AI Labs – und warum jetzt?
Windows AI Labs ist ein Pilotprogramm, in dem Microsoft gezielt neuartige KI-Funktionen unter realen Bedingungen testet, bevor sie breit ausgerollt werden. Der Fokus liegt dabei auf schnellem Nutzerfeedback zu Bedienbarkeit, Interesse und Produkt-Markt-Fit. Dass Microsoft diesen Weg wählt, passt zur aktuellen Entwicklung: Seit Monaten integriert der Konzern KI schrittweise in Windows-Apps wie Notepad, Datei-Explorer oder Paint – mal als kleine Komfortfunktion, mal als ausgewachsene Assistenten-Features. Labs bündelt diese Vorstöße nun in einem klar benannten Rahmen, der zugleich Erwartungen managt: Nicht alles, was im Lab landet, wird später auch allgemein freigeschaltet.
Wo taucht AI Labs auf – und wie meldet man sich an?
Aktuell sichtbare Einladungen erscheinen in Microsoft Paint. Öffnet man dort die Einstellungen, weist eine Karte auf „experimentelle KI-Funktionen“ hin und bietet die Möglichkeit zur Anmeldung. Das Programm ist ausdrücklich opt-in und wird in Wellen ausgespielt; einige Nutzer erhalten noch Fehlermeldungen oder sehen die Karte (noch) nicht. Hinweise aus der Insider-Community legen nahe, dass die Freischaltung serverseitig gesteuert wird und teils zuerst in Canary/Dev-Builds sichtbar ist. Gleichzeitig berichten Redaktionen von Einladungen auf regulären Windows-11-Systemen, was für einen breiteren Ansatz spricht. Kurz: Wer die Karte nicht sieht, kann aktuell nichts erzwingen – die Teilnahme hängt von Microsofts Rollout ab.
Welche KI-Funktionen sind zu erwarten?
Konkrete Funktionslisten nennt Microsoft noch nicht. Plausibel sind zunächst Bild- und Kreativwerkzeuge direkt in Paint, etwa intelligente Auswahl- und Freistellhilfen, Generative-Fill-ähnliche Retuschen, Stil- oder Objektvorschläge und Workflows, die mit den jüngsten Paint-Erweiterungen (Ebenen, Transparenz, .paint
-Projektdateien) zusammenspielen. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass AI Labs perspektivisch auch andere Bord-Apps abdeckt – von Notepad-Assistenz über Copilot-Aktionen im Datei-Explorer bis zu systemnahen „Ask Copilot“-Kontextbefehlen. Wichtig bleibt: Labs ist ein Experimentierraum; Features können sich stark ändern oder nie allgemein erscheinen.
Hardware, Datenschutz, Teilnahmebedingungen: Das ist bekannt
Hardware: Viele Windows-KI-Features profitieren von NPUs auf Copilot+-PCs, doch erste Einladungen wurden auch auf Geräten ohne NPU gesichtet. Das deutet darauf hin, dass einzelne Labs-Tests entweder Cloud-gestützt laufen oder skalierende Qualitätsstufen bieten. Ob bestimmte Experimente künftig NPU voraussetzen, bleibt offen.
Datenschutz & Feedback: Labs dient primär der schnellen Validierung. Erwartbar ist daher Telemetrie zu Nutzung und Stabilität sowie explizites Nutzerfeedback in der App. Begleitende Programmunterlagen betonen den Vorab-Charakter („Preview“) und weisen darauf hin, dass Qualität, Verfügbarkeit und Umfang schwanken können und Updates nötig sein können, wenn getestete Funktionen später breiter ausgerollt werden.
Warum das für Windows-Nutzer wichtig ist
Für Enthusiasten und Prosumer ist Windows AI Labs eine Abkürzung in die Zukunft des OS: Man sieht Trends früh, kann die Richtung mit Feedback mitbestimmen und Funktionen produktiv einschätzen, bevor sie produktionsreif sind. Für Microsoft ist es eine Brücke zwischen Insider-Builds und Stable-Channel: Statt ganze Systemversionen zu tauschen, lassen sich granular einzelne App-Features erproben. Davon profitieren auch Admins und IT-Abteilungen, die Innovationen beobachten wollen, ohne gleich komplette Vorab-Builds zu pflegen.
So nutzt du Windows AI Labs – eine kurze Checkliste
- Windows 11 starten und Microsoft Paint öffnen.
- Über das Zahnrad oben rechts in die Einstellungen wechseln.
- Nach der Karte „Try experimental AI features in Paint“ Ausschau halten und Sign up wählen – falls vorhanden.
- Geduld haben: Die Freischaltung erfolgt serverseitig, nicht jede Anmeldung wird sofort aktiv.
- Feedback geben, Stabilität und Nutzen bewerten – genau das ist der Zweck von Labs.
Ausblick
Windows AI Labs dürfte in den kommenden Wochen sichtbarer werden – mit ersten konkreten Experimenten in Paint und vermutlich zügig auch in weiteren Apps. Parallel treibt Microsoft AI-Funktionen im System voran, vom Gaming-Overlay bis zu smarteren Eingabe- und Produktivitätsfeatures. Wer die Entwicklung von Windows nah begleiten will, bekommt mit AI Labs einen offiziellen, klar gekennzeichneten Experimentierraum – inklusive der Chance, mitzureden, was langfristig wirklich im OS landet.
Quellen
- The Verge: Microsoft’s Windows AI Lab ist ein neuer Weg, experimentelle Features zu testen
- WindowsLatest: Windows AI Labs in Paint – Programmvereinbarung und erste Hinweise
- Windows Central: Microsoft bereitet „Windows AI Labs“ vor
- Gadgets360: Einladungen zu Microsoft AI Labs in MS Paint
- gHacks: Microsoft führt Windows AI Lab leise ein