
Windows 11-Nutzer, aufgepasst: Der Software-Gigant Microsoft hat am 20. Oktober 2025 ein außerplanmäßiges (so genanntes „Out-of-Band“) Update mit der Kennzahl KB5070773 veröffentlicht. Es zielt darauf ab, einen schwerwiegenden Fehler in der Wiederherstellungsumgebung (WinRE = Windows Recovery Environment) zu beheben. Dabei waren USB-Tastaturen und -mäuse nach dem regulären Oktober Patchday-Update nicht mehr funktionsfähig. Dieses Update sollte daher möglichst zeitnah installiert werden.
Was das Problem war – und warum das Update so dringlich ist
Am Patchday 14. Oktober 2025 veröffentlichte Microsoft das kumulative Sicherheitsupdate KB5066835 für Windows 11 Versionen 24H2 und 25H2. Kurz danach meldeten Nutzer, dass im WinRE-Modus — also im Wiederherstellungsmodus, der bei Bootproblemen greift — die angeschlossenen USB-Tastaturen und -mäuse keine Eingabe mehr annahmen. Damit war ein zentraler Notfallmechanismus ausgefallen: Wer im Fall des Falles seinen Rechner nicht normal starten kann, sollte über WinRE Hilfe bekommen können. Doch ohne funktionierende Eingabe war dies nicht möglich.
Microsoft bestätigte den Fehler offiziell und veröffentlichte am 20. Oktober 2025 die KB5070773-Version (Build-Nummern 26200.6901 für 25H2 bzw. 26100.6901 für 24H2). Damit war nicht nur der USB-Eingabefehler adressiert, sondern das Update enthält auch alle bisherigen Sicherheits- und Qualitätsupdates des Oktober-Patchdays.
Details zum Patch KB5070773 und betroffene Systeme
Der Patch KB5070773 gilt für Windows 11 Version 24H2 und 25H2 sowie entsprechende Windows-Server-Varianten. Die „Build“-Nummern lauten wie erwähnt 26100.6901 bzw. 26200.6901. Laut Microsoft-Hinweisen wird mit dem Update explizit das Problem folgendermaßen beschrieben:
- „USB devices, such as keyboards and mice, do not function in the Windows Recovery Environment (WinRE)“ nach Installation von KB5066835.
Das heißt: Im normalen Betriebssystem funktionierten die Geräte weiterhin – nur im Recovery-Modus traten Ausfälle auf. Nutzer wurden teils gezwungen, bei Boot-Problemen auf ältere PS/2-Tastaturen zurückzugreifen oder eine Neuinstallation durchzuführen.
Empfohlene Vorgehensweise für Nutzer
Wenn Sie Windows 11 in den Versionen 24H2 oder 25H2 verwenden, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
- Prüfen Sie in den Windows Update-Einstellungen, ob KB5070773 bereits installiert ist. Das Update sollte automatisch angeboten worden sein.
- Falls nicht, können Sie es manuell über den Microsoft Update-Katalog herunterladen.
- Ein Neustart ist erforderlich, damit die Installation abgeschlossen wird.
- Sollten Sie regelmäßig das WinRE-Menü nutzen oder in einem geschäftlichen Umfeld arbeiten, in dem Wiederherstellungen relevant sind, ist die zügige Installation besonders wichtig.
- Wenn Sie allerdings den Eindruck haben, dass Ihr System stabil läuft und Sie WinRE kaum benötigen, könnte eine Wartung des Updates noch tolerierbar sein — allerdings sehen viele Experten: besser jetzt installieren.
Ausblick: Warum solche Fehler zeigen, wie wichtig Update-Prozesse sind
Die Veröffentlichung eines außerplanmäßigen Updates wie KB5070773 unterstreicht, wie kritisch ein gut funktionierender Wiederherstellungsmodus für Betriebssysteme ist. WinRE dient als letzte Rettung, wenn ein PC nicht mehr startet — eine Funktion, die viele als selbstverständlich ansehen. Fehlerhafte Updates können aber genau diese Rettung blockieren.
Zwar tritt der USB-Fehler nur im Recovery-Modus auf und nicht im regulären Betrieb, doch gerade das macht ihn so tückisch: Im Ernstfall war keine Eingabe mehr möglich. Angesichts der jüngeren Historie mit anderen Patch-Problemen bei Microsoft-Updates (z. B. SSD-Ausfälle oder Recovery-Unterbrechungen) wird deutlich: Auch große Firmen wie Microsoft sind nicht immun gegen Test- und Rollout-Herausforderungen.
Aus technischer Sicht zeigt dieses Ereignis zwei Dinge: Erstens, die Update-Kette (Security → Quality → Recovery) ist komplex und ein Fehler in einer Teilkomponente kann unerwartet weitreichende Folgen haben. Zweitens, die Bedeutung eines robusten Servicing-Stacks (also jenes Elements, das Updates einspielt) ist erneut unterstrichen — Microsoft nennt etwa das SSU (Servicing Stack Update) explizit im Supportartikel.
Für die Zukunft gilt: Wer Updates betreibt, sollte nicht nur auf die neuen Sicherheitsfeature schauen, sondern auch auf die Stabilität und Rückfallmöglichkeit des Systems. In kritischen Produktionsumgebungen bleibt daher eine sorgfältige Update-Strategie unverzichtbar — auch wenn viele Heimnutzer automatisch aktualisieren.