
Am 20. Oktober 2025 kam es zu einem massiven Ausfall bei Amazon Web Services (AWS), der weltweit zahlreiche Online-Dienste lahmlegte. Betroffen waren unter anderem Snapchat, Fortnite, Alexa und Coinbase. Die Ursache lag in einem DNS-Fehler im US-East-1-Rechenzentrum von AWS.
Ausmaß des AWS-Ausfalls
Der Ausfall begann am frühen Morgen des 20. Oktober 2025 gegen 3:11 Uhr Eastern Time (9:11 Uhr MESZ) und beeinträchtigte zahlreiche Dienste weltweit. Innerhalb kurzer Zeit meldeten Nutzer auf Plattformen wie Downdetector über 3.000 Ausfälle für Snapchat und jeweils mehr als 2.000 für Roblox, Ring und Amazon.com. Auch Dienste wie Venmo, Coinbase, Hulu, Microsoft 365 und WhatsApp waren betroffen. Amazon bestätigte, dass mehrere AWS-Dienste, insbesondere in der US-East-1-Region (Virginia), erhöhte Fehlerraten und Latenzen aufwiesen. Ingenieure arbeiteten aktiv an der Behebung des Problems, und gegen 6:30 Uhr Eastern Time (12:30 Uhr MESZ) meldete Amazon Fortschritte bei der Wiederherstellung der Dienste. Dennoch blieben einige AWS-Operationen bis etwa 9:50 Uhr Eastern Time (15:50 Uhr MESZ) weiterhin beeinträchtigt.
Ursache des Ausfalls: DNS-Fehler in US-East-1
Amazon gab an, dass die Ursache des Ausfalls in einem DNS-Fehler (Domain Name System) im US-East-1-Rechenzentrum lag. DNS ist ein System, das Webadressen in IP-Adressen übersetzt, die von Computern verstanden werden. Ein Fehler in diesem System führte dazu, dass viele Dienste nicht mehr erreichbar waren. AWS erklärte, dass der zugrunde liegende DNS-Fehler vollständig behoben wurde und die meisten Dienste wieder normal funktionierten. Einige Anfragen könnten jedoch weiterhin gedrosselt werden, während an einer vollständigen Lösung gearbeitet wird.
Wiederkehrende Probleme bei AWS
Dieser Ausfall ist nicht der erste seiner Art. Bereits in den Jahren 2020, 2021 und 2023 kam es in der gleichen AWS-Region zu ähnlichen Problemen. Diese wiederkehrenden Ausfälle werfen Fragen zur Zuverlässigkeit und Redundanz der Infrastruktur von AWS auf. Experten warnen davor, dass die starke Abhängigkeit von wenigen großen Cloud-Anbietern wie AWS, Google und Microsoft das Internet anfällig für großflächige Störungen macht.
Globale Auswirkungen und Reaktionen
Der Ausfall hatte weltweit Auswirkungen. In Großbritannien berichteten Banken wie Lloyds und Halifax von Problemen, und auch die Steuerbehörde HMRC war betroffen. In den USA waren unter anderem die Börse in New York und die Kryptobörse Coinbase betroffen. Auch die Londoner Börse war beeinträchtigt. Experten betonten, dass solche Ausfälle die Verwundbarkeit des globalen Internetsystems verdeutlichen, das stark von wenigen Anbietern abhängt.
Der AWS-Ausfall am 20. Oktober 2025 zeigt die Anfälligkeit des globalen Internetsystems, das stark auf wenige Cloud-Anbieter angewiesen ist. Auch wenn die meisten Dienste mittlerweile wieder verfügbar sind, bleibt die Frage nach der langfristigen Zuverlässigkeit solcher Infrastrukturen bestehen. Unternehmen und Nutzer sollten sich der Risiken bewusst sein und gegebenenfalls Alternativen in Betracht ziehen, um Ausfällen vorzubeugen.
Quellen
- Major AWS outage took down Fortnite, Alexa, Snapchat, and more — The Verge (20. Oktober 2025)
- Amazon Web Services says it has resolved issue behind global web outages — Al Jazeera (20. Oktober 2025)
- Amazon Web Services outage shows internet users ‘at mercy’ of too few providers, experts warn — The Guardian (20. Oktober 2025)