
Der Komet C/2025 A6 (Lemmon) sorgt derzeit für Aufsehen am Nachthimmel: Er erreicht am 21. Oktober 2025 seinen erdnächsten Punkt und nähert sich dabei der Erde auf etwa 89 Millionen Kilometer – eine für Kometen relativ geringe Distanz. In Deutschland bietet sich in klaren, dunklen Nächten eine gute Gelegenheit, diesen rund 1.300 Jahre kaum sichtbaren Besucher per Auge oder mit Fernglas auszumachen.
Sichtbarkeit & beste Beobachtungszeit
Laut Fachmedien ist Lemmon aktuell in der westlichen Abenddämmerung nach Sonnenuntergang zu sehen – in Mitteleuropa etwa gegen 19–21 Uhr, je nach Himmelslage und Ort. Beobachter sollten einen möglichst dunklen Horizont ins Auge fassen, idealerweise fern von städtischer Lichtverschmutzung. Zwar ist in manchen Berichten von einer Sichtbarkeit mit bloßem Auge die Rede, doch das gilt nur unter besonders klaren Bedingungen – also ohne Mondlicht und bei sehr sauberem Himmel.
Der Komet zieht am Abendhimmel unter dem Sternbild Großer Bär beziehungsweise in der Nähe von Sternen wie Arktur vorbei. Wer ein Fernglas oder ein kleines Teleskop zur Hand hat, kann deutlich mehr erkennen: Der Kopf (die sogenannte Koma) und der Schweif des Kometen sind dann als grünlich leuchtender Fleck sichtbar.
Warum gerade jetzt – und warum so besonders?
Der Komet wurde im Januar 2025 vom Mount Lemmon Survey entdeckt und wird sich nach Berechnungen erst in über 1.000 Jahren wieder dieser Nähe zur Erde nähern. Damit handelt es sich um eine einmalige Gelegenheit im Leben vieler Beobachter. Seine Helligkeit liegt bei etwa Magnitud +5 bis +6 – das ist die Schwelle, bei der ein Objekt unter idealen Bedingungen gerade noch ohne Hilfsmittel zu sehen ist. Damit gehört Lemmon zu den hellsten Kometen des Jahres 2025.
Beobachtungstipps für Deutschland
- Suchen Sie einen freien Blick Richtung Westen nach Sonnenuntergang – etwa 30 bis 60 Minuten nach dem Ende der Dämmerung.
- Wählen Sie möglichst dunkle Beobachtungsorte, weit entfernt von Städten oder Straßenbeleuchtung.
- Ein Fernglas (z. B. 7×50) verstärkt das Erlebnis erheblich: Der Komet erscheint als grünlich schimmernder Fleck mit Schweif.
- Achten Sie auf Hindernisse am Horizont wie Bäume oder Gebäude, da Lemmon relativ flach über dem Horizont steht.
- Die beste Beobachtungszeit ist um den 21. Oktober, wenn Lemmon die größte Helligkeit und die geringste Distanz zur Erde erreicht.
Mögliche Stolperfallen & wissenschaftlicher Nutzen
Manche Berichte wecken hohe Erwartungen, doch Astronomen weisen darauf hin, dass der Komet bei starker Lichtverschmutzung oder hellem Mondlicht kaum zu erkennen ist. Auch das bloße Auge wird ihn nur selten erfassen können – ein Fernglas bleibt daher die realistischste Option. Dennoch lohnt sich die Beobachtung, denn die grünlich schimmernde Färbung entsteht durch den Zerfall bestimmter Kohlenstoffverbindungen, was Forschern wertvolle Hinweise auf die chemische Frühgeschichte unseres Sonnensystems liefert.
Solche Kometen gelten als Zeitkapseln aus der Entstehungsphase der Planeten. Ihre Zusammensetzung – Eis, Staub und organische Moleküle – entspricht weitgehend dem Material, das sich vor Milliarden Jahren im äußeren Sonnensystem bildete. Lemmon liefert daher nicht nur ein schönes Schauspiel, sondern auch wissenschaftlich bedeutsame Daten.
Jetzt hoch blicken lohnt sich
Wenn das Wetter mitspielt, kann der Komet C/2025 A6 (Lemmon) in den kommenden Tagen ein beeindruckender Gast über unseren Köpfen sein. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort steht, könnte einen Himmelsbesucher erleben, der erst in Jahrhunderten wiederkehrt. Und selbst wenn er mit bloßem Auge nur schwer auszumachen ist – mit Fernglas oder Teleskop wird der Ausflug in den Nachthimmel zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Quellen
- Here’s how to see a rare green comet this week – National Geographic (17.10.2025)
- The Time To Watch Comet Lemmon Is Now – IFLScience (20.10.2025)
- How to catch comets Lemmon and SWAN in the night sky – AP News (14.10.2025)